Eine Riesenchance für Start-ups: Hinterfragt sämtliche Prozesse!

Ja, was ist denn aktuell los? Eine Schlagzeile jagt die nächste. Diesmal beziehe ich mich einmal mehr auf eine Veröffentlichung von Dr. Daniel Stelter, der am 24.05.2020 einen Podcast mit dem Titel „Schuldentilgungsfonds statt Merkel-Macron-Paket“ publizierte. Als Teil dieses Podcasts geht Dr. Stelter der Frage nach, wie es um die Lage von Start-ups in Deutschland bestellt ist. Dazu interviewt er Fritz Trott, seines Zeichens Geschäftsführer der Zenjob GmbH. Fritz Trott berichtet u.a. darüber, welche Auswirkungen der Lockdown ganz konkret auf seine Personalvermittlungsagentur hat. Es ist geradezu fesselnd ihm dabei zuzuhören, wie mutig er mit seiner Firma die Flucht nach vorne angetreten ist. Von besonderem Interesse natürlich seine Aussagen zu den unglaublichen Gelegenheiten im Prozessbereich, die sich sowohl etablierten Unternehmen als auch Start-ups in der Corona-Krise bieten, denn tatsächlich werden genau jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt. Hier ein paar Zitate von Fritz Trott aus dem Podcast zu diesem Thema:

Ab Minute 39:27: „…und gerade was die Digitalisierung angeht, glaube ich, dass das vielleicht schon so bisschen eine Leere ist oder eine Ermutigung ist, halt Prozesse zu erneuern, zu überdenken und zu vereinfachen. … Das halte ich für eine Riesenchance.“

Weiter ab Minute 40:42: „…und da bin ich mir sicher, dass es ein Riesenpotenzial gibt und dass man diese Gunst der Stunde jetzt auch nutzen sollte, so viel wie möglich aufzurollen, zu hinterfragen und zu ersetzen. […] Ich glaube aber, dass es einiges an Prozessen und Verwaltungsakten gibt, die man digitalisieren kann und automatisieren kann und dadurch mehr Zeit hat, sich um die Wesentlichen Sachen zu kümmern.“

Dr. Stelter konstatiert treffend dazu (ab Minute 41:28): „Wir haben hier die Chance, dass wir endlich mal Prozesse, die seit Jahren nicht funktionieren, die seit Jahren nicht angepackt wurden, [anzugehen]. Das finde ich echt ermutigend!“

Fritz Trott schließt mit beeindruckenden Aussagen das Interview ab (ab Minute 42:00): „Wir [als Firma Zenjob] stellen neue Mitarbeiter ein. Wir geben jetzt Vollgas! Und das, glaub ich, ist auch das Richtige zum Thema Digitalisierung. Das ist eine Chance, die kommt so schnell nicht wieder. Jetzt sollte man digitalisieren was das Zeug hält!“

Es ist genau diese Aufbruchstimmung, die wir jetzt so dringend brauchen und die durch Fritz Trott so sympathisch in diesem Podcast vertreten wird. Und wieder einmal mitten drin: Prozesse! Es ist dabei gut zu wissen, dass mit dem „Prozessgesteuerte Ansatz“ ein Verfahren parat steht, um diese Entwicklung bestmöglich zu unterstützen. Er darf in dieser Situation natürlich nicht fehlen… 😉

ServiceNow entdeckt automatisierte Prozesse für sich

Bill McDermott ist Insidern sicherlich aus seiner Zeit bei der SAP bekannt (2002 bis 2019). Nach seinem Ausscheiden im Jahre 2019 heuerte er bei der amerikanischen Firma ServiceNow als CEO an. Mit Interesse las ich nun eine Ankündigung McDermotts zu vier neuen Apps zur Corona-Krisenbewältigung. In dem Artikel wird ServiceNow als „Anbieter von digitalen Workflows“ angepriesen. Zudem findet sich darin ein spannendes Zitat von Jennifer McNamara. Sie ist Chief Information Officer des Gesundheitsministeriums von Washington State:

Auf Grundlage der Now Platform konnten wir Prozesse digitalisieren, mit denen wir unsere Teams für das Incident Management schnell zusammenstellen und vor Ort bringen können. Anstelle manueller, arbeitsintensiver und störanfälliger Abläufe verfügen wir nun über einen automatisierten Prozess, mit dem wir die Ressourcenzuweisung jederzeit überblicken können. Durch die bessere Nachverfolgbarkeit haben wir zudem bessere Chancen, unsere Kosten bei den Bundesbehörden für eine Erstattung geltend zu machen. Wir wollen nun weitere Incident-Management-Funktionen automatisieren, wie z. B. die Demobilisierung von Ressourcen, die Planung, die Logistik und den Finanzbereich.

Jennifer McNamara, Chief Information Officer des Gesundheitsministeriums von Washington State

Hut ab – da hat offensichtlich jemand den Nutzen vollautomatisierter Prozesse verstanden. Ähnliche Vorteile führe ich ja auch immer wieder bei dem Einsatz des „Prozessgesteuerten Ansatzes“ auf, insbesondere die Reaktionsschnelligkeit sowie die gesteigerte Transparenz. Nun sind Ankündigungen dieser Art über neue Lösungen wahrlich nichts Neues. Wir werden nahezu täglich mit Produktankündigungen überflutet. Doch warum interessiert mich gerade diese Veröffentlichung? Es sind zwei Punkte, die mich neugierig haben werden lassen:

  1. ServiceNow ist primär als Cloud-Plattformhersteller bekannt, weniger als Lieferant von fachlichen (Standard-)Lösungen. Auf der englischen Wikipedia-Seite zu ServiceNow heißt es:

    „ServiceNow (Service-now in 2011) is a Santa Clara, California-based software company that develops a cloud computing platform to help companies manage digital workflows for enterprise operations.“

    Es handelt sich dabei also nicht um irgendeine generische Cloud-Plattform, die ServiceNow positioniert, sondern ganz explizit um eine Plattform zur Umsetzung digitaler Workflows. Schaut man sich zudem an, wie diese Workflows konkret zu erstellen sind, stößt man auf den sogenannten Flow Designer. Dieser wird vollmundig wie folgt angekündigt:

    „Enable anyone—from IT generalists to process analysts—to easily create end‑to‑end digital workflows that automate any business process—from simple productivity to complex transformation—in a no‑code, natural language environment.“

    Es handelt sich dabei um ein visuelles Werkzeug zur Erstellung von Abläufen basierend auf vorgefertigten Komponenten, die „nur noch“ in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden müssen – um es vereinfacht zu beschreiben. Zwar wird keine BPMN verwendet, die Parallelen zum „Prozessgesteuerten Ansatz“ sind jedoch offensichtlich.
  2. Bill McDermott! Ja, Sie lesen richtig – Bill McDermott ist mein zweiter Grund, weshalb ich hellhörig geworden bin. Denn Bill McDermott ist ein brillanter Verkäufer – seine Fähigkeiten waren auch innerhalb der SAP seinerzeit nahezu schon legendär. Wenn also ein Bill McDermott auf einmal vollautomatisierte Prozesse basierend auf einer cloudbasierten Plattform mit visueller Ablaufgestaltung derart pusht, dann muss man genauer hinsehen. Es wird ja auch unverholen mit der Einfachheit der Prozessgestaltung geworben:

    „IT can empower business users to automate processes by capturing IT developer expertise into codeless flow components discoverable and reusable by process analysts.“

    Fachabteilungen können also aufgrund der Komponenten bald ihre eigenen Workflows erstellen und das ohne Programmierung – wie bei einem Lego-Baukasten. Auch hier schimmert der „Prozessgesteuerte Ansatz“ durch (siehe hierzu meinen Beitrag zur Motivation des prozessgesteuerten Ansatzes).

Es sind also weniger die Details der angekündigten Apps, die mich interessierten, sondern die Art und Weise, wie die Lösungen erstellt werden. Die explizite Positionierung der Plattform zur Entwicklung visueller Abläufe und der Ablauf in einer Art Process Engine ist da schon bemerkenswert. Auch hier erfindet ServiceNow das Rad nicht neu. Bei Amazon und Netflix finden sich in AWS Step Functions und Netflix Conductor ähnliche Lösungen. Allerdings stellen diese beiden Hersteller ihre Lösungen nicht derart massiv in den Mittelpunkt, wie dies ServiceNow tut. Bei Amazon und Netflix handelt es sich um eine Lösungskomponente unter vielen. Bei ServiceNow ist der Entwicklungsansatz und ihre Process Engine der Schlüssel zum Erfolg.

Mein Fazit: Amerika erkennt zusehends den großen Nutzen von Prozessen zur Umsetzung von Digitalisierungsstrategien. Mit ServiceNow und Bill McDermott an deren Spitze bekennt sich ein Unternehmen ganz explizit öffentlich zu einer Strategie der ausführbaren Prozesse. Noch überzeugen mich bei allen drei oben genannten Lösungen (ServiceNow, Amazon, Netflix) weder die proprietären Notationen zur Darstellung der Abläufe noch die Architektur, die noch immer Aufrufe an IT-Systeme direkt in den fachlichen Prozess integriert, mit allen negativen Begleiterscheinungen, auf die ich in meinen Publikationen nun schon mehrfach eingegangen bin. Aber: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch hier ein Umdenken stattfinden wird.
Nichtsdestotrotz wird diese Art der Lösungsentwicklung durch McDermott gehörigen Rückenwind bekommen!

Noch haben wir meiner Meinung nach mit dem „Prozessgesteuerten Ansatz“ einen deutlichen Vorteil. Wir sollten ihn nutzen!

Rentenkasse: Grundrente-Zahlungen frühestens ab Juli 2021 möglich

Ist Ihnen diese Schlagzeile auch aufgefallen? Sie geisterte am 22.05.2020 durch mehrer Online-Angebote, wie z.B. dieses hier aus dem Online-Auftritt des Handelsblattes. Neben der Überschrift ist bei genauerem Lesen des Artikels folgende Zeile höchst interessant:

Die komplexe gesetzliche Regelung, die komplizierte Zuschlagsberechnung und die aufwendige Einkommensprüfung machen so umfangreiche Anpassungen am IT-Kernsystem erforderlich, dass diese trotz des Einsatzes aller Personalressourcen nicht vor Juli 2021 abgeschlossen werden können

In meinem letzten Blog über Bürokratie und wie man sie mit dem „Prozessgesteuerten Ansatz“ bewältigen kann sind wir ja bereits an dem Thema „komplexe Gesetzgebung“ vorbeigekommen. Offensichtlich ist sie in der Tat allgegenwärtig. Leider wird sich daran so schnell auch nichts ändern. Dennoch spiegeln Gesetze in den meisten Fällen Regelwerke wider. Diese lassen sich im Zusammenspiel mit den daraus abgeleiteten Handlungen in Form von Prozessen wunderbar automatisieren. Soweit kennen Sie meine Argumentation. In dem Zitat kommt aber ein weiterer bemerkenswerter Aspekt zum Vorschein, nämlich die Rolle der existierenden IT-Systeme, hier mit „IT-Kernsystem“ bezeichnet. Sie müssen als Begründung für die nicht unerhebliche Verzögerung bis Juli 2021 herhalten und damit auch indirekt das IT-Personal, das sich für diese Systeme verantwortlich zeichnet.

Leider ist diese Begründung nur zu typisch und reflektiert den Zustand von IT-Landschaften in Behörden und Unternehmen, die über viele Jahre gewachsen sind und einer schnellen Anpassung an wechselnde Gegebenheiten (sei es durch die Gesetzgebung oder durch ein neues Marktumfeld) im Wege stehen. Ich finde es zudem unfair, alles der IT und damit indirekt den IT-Mitarbeitern in die Schuhe zu schieben. Es ist, wie so oft im Leben, eine einfache Lösung. Ach ja, die IT, na klar. Versteht ja jeder!

Genau aus diesem Grund habe ich bei der Entwicklung der prozessgesteuerten Architektur, die Teil des „Prozessgesteuerten Ansatzes“ ist, auf schnelle Anpassbarkeit bei entsprechenden Anforderungen geachtet. Damit verfolgt die Architektur das Ziel, den IT-Abteilungen die notwendige Flexibilität und Reaktionsfähigkeit bei Änderungsanforderungen zu geben. Sie halten das Heft des Handelns somit wieder in ihren eigenen Händen und müssen nicht länger als fadenscheinige Ausreden für Projektverzögerungen herhalten.

Aber es ist nie zu spät: Die IT-Kollegen bei der Rentenkasse könnten auch jetzt noch auf den „Prozessgesteuerten Ansatz“ setzen und so in der Zukunft von den Vorteilen des Ansatzes profitieren. Der Einstieg ist jederzeit möglich!

Bürokratie bewältigen mit dem „Prozessgesteuerten Ansatz“

Auf der Webseite beyond the obvious betreibt Dr. Daniel Stelter eine höchst informative Wirtschaftsseite mit fundierten Analysen zur aktuellen Wirtschaftslage und verständlichen Einblicken in ökonomische Zusammenhänge. Dort ist u.a. auch mein Beitrag über Produktivitätssteigerungen durch den prozessgesteuerten Ansatz veröffentlicht worden. Weniger bekannt ist hingegen der Podcast von Dr. Daniel Stelter, der nicht minder interessant ist. In meinem heutigen Blog möchte ich auf den Podcast vom 26.03.2020 zurückkommen, in dem Dr. Stelter das bedingungslose Grundeinkommen beleuchtet. Ich möchte weniger auf das bedingungslose Grundeinkommen an sich, sondern auf die am Ende des Podcasts angesprochene überbordende Bürokratie eingehen. Ab Minute 24:12 des Podcasts beklagt Dr. Stelter:

„Wir haben es zu tun mit einer enorm ineffizienten Verwaltung. Und das ist übrigens nicht deshalb so, weil die Leute dort faul sind, sondern das ist vor allem deshalb so, weil die Regierungen viel zu komplizierte Gesetze geschaffen haben. Das heißt, wir brauchen eine dringende Simplifizierung der Gesetze und dann sparen wir entsprechende Ressourcen bei der Umverteilung.“

Dr. Daniel Stelter

Hr. Dr. Stelter legt den Finger völlig zu Recht in die Wunde: Wir haben es an nahezu allen Ecken und Enden mit einer Überbürokratisierung zu tun. Das gilt wieder einmal branchenübergreifend. Ich möchte dennoch Behörden, Krankenkassen, Versicherungen und Banken (wir denken an die starke Regulierung nach der Finanzkrise) stellvertretend hervorheben. Beispiele brauche ich Ihnen wohl kaum zu nennen, sind wir doch alltäglich mit den Ineffizienzen konfrontiert. Soweit ist die Analyse zutreffend. Allerdings verwundert mich die Schlussfolgerung. Dr. Stelter fordert eine „dringende Simplifizierung der Gesetze“ um „Ressourcen bei der Umverteilung zu sparen“.

Natürlich kann man eine Simplifizierung der Gesetze fordern, nur wie realistisch ist das? Ich darf hier nur an die Vereinfachung der Steuererklärung erinnern, die damals von Prof. Kirchhof gefordert und der im Anschluss schonungslos von den Mühlen der Politik zerlegt wurde. Plakativer kann man nicht vor Augen geführt bekommen, wie sinnlos meiner Meinung nach derartige Forderungen sind. Die Gesetze sind so, wie sie sind und wir werden daran nichts ändern können, schon gar nicht schnell. Im Gegenteil: Es kommen ständig neue Gesetze hinzu bzw. bestehende Gesetze werden geändert. Die Lage verkompliziert sich gerade in der aktuellen Krise nahezu stündlich. Umso wichtiger ist daher eine effiziente Umsetzung der durch die Gesetze geforderten Prozessänderungen, womit wir wieder beim Prozessthema wären. Statt also zu jammern oder unrealistische Forderungen zu stellen, müssen wir nach machbaren Alternativen suchen, die uns jetzt sofort helfen und die es ja auch gibt: Der „Prozessgesteuerte Ansatz“! So sind beispielsweise sämtliche behördlichen Entscheidungsprozesse nach festen Regeln vorgegeben (nämlich nach den Gesetzen), heißt also, sie lassen sich zu einem erheblichen Grad voll automatisieren. Wir benötigen also Mechanismen, diese Gesetze effizient umzusetzen und genau das liefert der „Prozessgesteuerte Ansatz“.

Ergänzung (24.05.2020)

Dr. Stelter greift das Thema „Komplizierte Gesetzgebung“ in seinem Blog „Der Corona-Schock – die große Chance für Deutschland“ vom 23.05.2020 erneut auf. In seinen Empfehlungen, wie die Krise nach Corona zu bewältigen ist, stellt er ein 10-Punkte-Programm auf. Unter Punkt 7 „Effizienz“ ist Folgendes zu finden:

Die Verwaltungsausgaben für den Sozialstaat sind seit 1970 um 40 Prozent schneller als das BIP gestiegen. Immer mehr Menschen sind damit beschäftigt, die Umverteilung zu organisieren. Ursache dürften die immer komplizierteren Gesetze sein. Wir brauchen ein Programm zur Reduktion von Komplexität und zur Effizienzsteigerung unserer öffentlichen Verwaltung. Die Potenziale sind groß und sollten genutzt werden.

Dr. Daniel Stelter

Immerhin ist diesmal die Effizienzsteigerung als neue Option hinzugekommen. Da Sie meine Einschätzung zur Reduktion von Komplexität aufgrund meiner obigen Ausführungen bereits kennen, bleibt als finale Lösung letztendlich nur die Effizienzsteigerung. In diesem Punkt stimme ich Dr. Stelter vollkommen zu. Ebenso mit seiner Einschätzung hinsichtlich der Potenziale – sie sind in der Tat gigantisch! Geht man bei der Implementierung dann auch noch prozessgesteuert vor, besteht eine realistische Chance zu einer zeitnahen Umsetzung.

Firmen überdenken Lieferketten wegen Corona-Krise

Nachdem zunehmend die Beschränkungen aufgrund der Corona-Krise aufgehoben werden, stellt sich die Frage, wie schnell sich die Wirtschaft wieder erholen wird. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Lieferketten. Erst gestern wieder bin ich über einen Artikel auf der Online-Plattform der ARD gestolpert, aus dem ich hier zitiere:

Auch viele Firmen dürften ihre Lieferketten neu überdenken und zu einer großzügigeren Lagerhaltung übergehen. Die steigenden Kosten würden über kurz oder lang an die Verbraucher weitergereicht.

Sucht man beispielsweise im Internet mit dem Suchbegriff „Corona-Krise Lieferketten“, so findet man unzählige Quellen, die auf vielfältige Probleme mit Bezug auf die Lieferketten hinweisen. Ein Trend scheint dabei unübersehbar: eine Deglobalisierung und die Rückverlagerung der Produktion nach Deutschland, wie dies in dem Artikel „Lieferketten – Wie die Corona-Krise die Deglobalisierung beschleunigt“ und einer dazu passenden Sendung in Plusminus auf daserste.de attestiert wird.

Sowohl in dem Artikel als auch in der Sendung finden sich wieder eine Vielzahl an Anknüpfpunkte für den „Prozessgesteuerten Ansatz“. Denn natürlich geht es um Schnelligkeit, in der dieser Wandel vollzogen werden muss und um Flexibilität. Damit einher gehen selbstverständlich Prozessänderungen und ich hoffe für die betroffenen Unternehmen, dass deren jeweilige IT-Abteilungen mit einer geeigneten Softwarearchitektur auf diesen Wandel vorbereitet sind und entsprechend schnell unterstützen können. Mit dem „Prozessgesteuerten Ansatz“ wäre diese Herausforderung zumindest kein Problem.

Einmal mehr Banken im Visier

Eines meiner Lieblingszitate stammt von Commerzbank-CEO Martin Zielke. In meinem Artikel über den „Prozessgesteuerten Ansatz“ habe ich es bereits kurz erwähnt, möchte es an dieser Stelle aber noch einmal aufgreifen:

Kunden erwarten von ihrer Bank zunehmend mehr Geschwindigkeit. Dafür müssen wir die im Hintergrund laufenden Prozesse verändern. Das ist der eigentliche Umbruch in der Branche. Es sind mehrere Tausend Prozesse, die wir weitgehend automatisieren müssen.

Dieses Zitat kann auf der Commerzbank-Webseite nachgelesen werden. Diese Worte sind für mich der Inbegriff der Digitalisierung und gelten so branchenübergreifend für alle Unternehmen. Sie dokumentieren auch sehr schön das gesamte Ausmaß der Digitalisierung, denn er spricht nicht von zehn oder hundert Prozesse. Nein, er spricht von mehreren Tausend Prozessen. Fürwahr eine Herkulesaufgabe. Ich frage mich nur, wie die Commerzbank das schaffen will? Sie können es sich sicherlich schon denken: Vielleicht sollte es die Commerzbank mal mit dem „Prozessgesteuerten Ansatz“ probieren, damit sie überhaupt eine Chance hat.

Dazu passt eine Meldung von Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, die ich heute auf der Reuters-Webseite fand:

Damit die Deutsche Bank ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht verliere, sei neben einer strikten Kostendisziplin der Ausbau von Technologie wichtig, sagte Sewing. “Digitalisierung ist die neue Währung, sie ist die Basis, die über Erfolg und Misserfolg entscheidet.” Bis 2022 will die Bank für die Weiterentwicklung der als marode geltenden IT-Systeme 13 Milliarden Euro in die Hand nehmen.

Wieder sind wir mitten drin im Sturm der Digitalisierung und deren verheerenden Auswirkungen. Ich wundere mich schon ein wenig über den Zeitpunkt derartiger Einsichten. Das Zitat von Martin Zielke stammte immerhin vom 01.09.2016 (was ich persönlich auch schon reichlich spät fand). Aber derartige Aussagen heute, fast vier Jahre später zu treffen, klingt schon fast nach Satire.

Mich würde auch interessieren, was unter „Weiterentwicklung der als marode geltenden IT-Systeme“ zu verstehen ist. Sind sie nun marode oder nicht? Will man noch mehr Geld in diese maroden Systeme versenken oder nicht? Mit dem „Prozessgesteuerten Ansatz“ könnten die Banken neue, innovative Prozesse sofort umsetzen und dabei gleichzeitig Schritt für Schritt die Altsysteme austauschen. Das klingt nach einem Plan, der vernünftig ist! Die Fintechs zeigen bereits, wie moderne schlanke Prozesse aussehen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Webseite aktualisiert

Seit dem 11.05.2020 erscheint mein Webauftritt in neuem Gewand. Angereichert um eine Vielzahl neuer Seiten können Sie sich jetzt umfangreich über den „Prozessgesteuerten Ansatz“ informieren. Ich möchte insbesondere auf meinen Artikel über die Motivation zum „Prozessgesteuerten Ansatz“ hinweisen. Vielleicht inspiriert er Sie ja auch zum Einstieg in diese neue Art der Prozessautomatisierung.

Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre!