Neuer Podcast zum „Prozessgesteuerten Ansatz“

Letzten Samstag (17.07.2021) konnte ich ein wenig mit Markus Herhoffer und Lucas Rott von der exentra GmbH über den „Prozessgesteuerten Ansatz“ fachsimpeln. Die Diskussion wurde mitgeschnitten und liegt mittlerweile als Podcast vor. Unter diesem Link könnt Ihr gerne mal reinhören. In einer kurzweiligen Diskussion streifen wir die wichtigsten Aspekte des „Prozessgesteuerten Ansatzes“. Natürlich ist auch meine neue Initiative „PiDiArtify“ ein Thema und wie der „Prozessgesteuerte Ansatz“ in einer weltweit einzigartigen Form an der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) gelehrt wird.

Noch ein kleiner Hinweis: Der Podcast beginnt mit einigen News aus der IT-Welt. Ab Minute 18 beginnt dann unsere Diskussion. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Anhören!

Digitalisierungs-Eldorado „Öffentliche Verwaltung“

In meinem heutigen Blog-Beitrag möchte ich auf einen hörenswerten Podcast des Handelsblatts aufmerksam machen, der am 09.07.2021 veröffentlicht wurde und unter diesem Link anzuhören ist. In diesem Podcast wird Lars Zimmermann interviewt. Gemäß der oben verlinkten Ankündigungsseite zu dem Podcast „baut Lars Zimmermann mit Public eine sogenannte Venture Firm auf, die Tech-Startups und Verwaltungen zusammenbringt. Außerdem stellt Public Kontakt zwischen Startups und internationalen Investoren her, die gerade enorme Summen in das Feld investieren.“

Inhaltlich werden folgende Fragen diskutiert (ebenfalls obiger Seite entnommen):

„Welche Ideen haben wirklich eine Chance? Wie sieht ein moderner Staat aus? Ist es überhaupt realistisch, dass die schleppende Digitalisierung mehr Fahrt aufnimmt oder bleibt es am Ende wieder bei leeren Versprechen? Und welche Rolle können junge Technologiefirmen bei alledem spielen?“

Soweit also die Ankündigung auf der Handelsblatt-Webseite. Hört man sich den Podcast an, so ist es im Grunde ein einziger Schrei nach dem „Prozessgesteuerten Ansatz“. Wieder einmal geht es im Kern um neue Prozesse, die, wenig überraschend, so schnell wie irgend möglich umzusetzen sind. Auch Lars Zimmermann weist auf den hinlänglich bekannten Punkt hin, dass es nichts bringen wird, aktuelle Prozesse einfach nur digital nachzubauen. An dieser Stelle erinnere ich nur an das altbekannten Dirks-Zitat: „Wenn Sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben Sie einen scheiß digitalen Prozess.“

Zimmermann formuliert es etwas eleganter (Minute 11:29): „Wir digitalisieren gerade die Vergangenheit nach.“ Aber er spricht auch die organisatorischen Herausforderungen der Digitalisierung an, denen wir insbesondere hier in Deutschland aufgrund der föderalen Struktur gegenüberstehen. Auf den Punkt gebracht sagt er (Minute 12:35): „Wie machen wir den Föderalismus fit für das 21. Jahrhundert?“

Allein: Wegweisende Antworten, wie das genau zu erreichen ist, findet man nur wenige, denn wir werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das föderale System nicht grundlegend infrage stellen. Von daher bin ich, was diese Forderung angeht, mehr als skeptisch.

Angesprochen auf Public und welche Rolle Public konkret spielt, stimmen mich seine Antworten ebenfalls nachdenklich. Konkret antwortet er (ab Minute 19:40):

„Unser Hebel ist, dass wir sagen, es gibt ’ne ganze Reihe von technologischen Lösungen und Innovationen, die in der Tech-Szene schon bestehen oder dort entwickelt werden und die aber noch keine Anwendung in Verwaltungen finden und wir sagen: Es würde so viel einen Mehrwert für alle möglichen Bereiche geben, wenn wir diese Lösungen aus Deutschland oder aus Europa in Deutschland selber anwenden. D.h. wir versuchen im Grunde genommen diese Brücke zu bauen zwischen Startups/Technologieunternehmen und dem Staat als Anwender und als Nachfrager und als Auftraggeber und damit können wir natürlich z.B. relativ schnell sehr gute Produkte in die Verwaltung bringen.“

Er spricht auch später stets von den „richtigen Produkten“ (21:36) für die Verwaltungen. Das ist typisch für die meiner Meinung nach nicht mehr passende Denkweise im Zeitalter der digitalen Transformation. Es geht eben nicht mehr um fertige Lösungen und Produkte, die dann mal so eben in den Verwaltungen einzusetzen sind. Das verschlimmert den Zustand der Schnittstellenrepublik, wie es die ebenfalls in dem Podcast zitierte Bundeskanzlerin (Minute 24:10) so treffend ausdrückt, nur zusätzlich. Außerdem befindet sich der Markt in einem solchen Wandel, auf welche Lösung sollten die Verwaltungen denn setzen? Die Lösung von heute ist morgen schon wieder veraltet. Wie will man bei diesem Hase-und-Igel-Rennen gewinnen? Glaubt Hr. Zimmermann wirklich, dies ließe sich in diesem Ameisenhaufen in irgendeiner Form geordnet umsetzen? Ich glaube nicht daran.

Das bereits oben angesprochene Zitat der Bundeskanzlerin ist in vielerlei Hinsicht interessant. Hören wir nochmal in den Podcast rein (24:10):

„Wir dürfen keine Schnittstellenrepublik werden, wo wir permanent irgendwelche Schnittstellen miteinander vernetzen, wo sich aber die einzelnen Untersysteme nicht gleichmäßig weiterentwickeln. Und Digitalisierung hat ja ständige Erneuerung und das ist ’ne richtige tiefe Debatte, die wir über die Funktionsfähigkeit eines föderalen Systems im digitalen Zeitalter führen müssen.“

Diese Systemvielfalt ist mit Sicherheit ein Hindernis bei der geforderten schnellen digitalen Transformation Deutschlands. Aber sich dieser Herausforderung zu stellen und Lösungen unter Berücksichtigung der Heterogenität zu finden, genau an diesem Punkt scheiden sich die Geister. Stattdessen wird Unmögliches gefordert: Die Untersysteme, wie es die Bundeskanzlerin fordert, sollen sich gleichmäßig weiterentwickeln. Wie soll das funktionieren? Wie soll das in diesem „Hühnerhaufen“ umgesetzt werden? Und das schnell?

Lars Zimmermann schlägt in eine ähnliche Kerbe (ab Minute 24:40). Er fordert die Erfüllung von drei Bedingungen. Sind sie erfüllt, so Zimmermann, dann ist die Skalierung von Technologie zu schaffen:

  1. Zentrales Auffinden der Lösungen und deren Einsatz (aktuell keine Transparenz im Markt, was wo eingesetzt wird)
  2. Interoperabilität
  3. Standardisierung (Marktplatz, Plattform)

Getoppt werden diese Bedingungen mit Zimmermanns Aussage, die den „heiligen Gral der kommunalen Selbstbestimmung in Technologiefragen“ (25:55) infrage stellt. Meine Meinung dazu: Unrealistisch!

Die einzige Möglichkeit, in diesen stürmischen Zeiten die Weichen richtig zu stellen, ist die Standardisierung auf Prozessebene. Diese Prozesse in einem Process App Store zu sammeln und den Verwaltungen dann zur Verfügung zu stellen. Dieser Ansatz scheint mir zielführend und erfolgversprechend zu sein, wenn es darum geht, Prozesse in der Fläche zu skalieren.

Diese Skalierung in der Fläche wird auch von Markus Richter als kritisch angesehen. Markus Richter ist CIO der Bundesregierung und gibt im Podcast ebenfalls ein kurzes Statement ab (Minute 35:10): „Wir haben viele digitalen Lösungen und in vielen Bereichen ist das auch im Praxisbetrieb. Aber es skaliert nicht in der Fläche. Es ist eben nicht so, dass man in Deutschland auf einen Knopf drückt und dann ist der digitale Bauantrag in allen Kommunen vorhanden. […] Das ist die große Herausforderung, die Skalierung in der Fläche.“

Genau diesem Traum des Knopfdrucks und des Ausrollens von Prozessen in der Fläche kommen wir mit dem Process App Store schon sehr nahe, insbesondere natürlich dann, wenn diese Prozesse dem „Prozessgesteuerten Ansatz“ folgen. So können diese innovativen systemunabhängigen Fachprozesse über systemabhängige Integrationsprozesse (siehe hierzu den Abschnitt der „Prozessgesteuerten Architektur“ in meinem Grundlagenartikel über den Prozessgesteuerten Ansatz) an die jeweiligen lokalen Gegebenheiten der Behörde angepasst werden, in der die neuen Fachprozesse letztendlich zum Einsatz kommen.

In die föderalen Strukturen müsste bei diesem Vorgehen nicht eingegriffen werden. Die Kommunen dürften sogar unabhängig voneinander neue Prozesslösungen erarbeiten und sie im Process App Store zur Wiederverwendung veröffentlichen, alles kein Problem. Es kommt letztendlich zu einem Wettbewerb der Prozessideen und nicht der Produkte und Lösungen! Der bessere (Prozess) möge gewinnen. Und diese könnten anschließend mit überschaubarem Aufwand in den Kommunen zum Einsatz kommen! So könnten Deutschlands Verwaltungen wirklich innoviert werden! Wenn uns das gelänge, könnten wir wieder zu den Vorreitern der Verwaltungen werden, wie uns dies im analogen Zeitalter gelungen war und damit dem finalen Wunsch von Lars Zimmermann erfüllen, wenn er fordert (Minute 47:45):

„Die Bundesrepublik Deutschland sollte die Ambitionen haben zu sagen, wir sind unter den Top Drei Tech-Nationen der Welt. Das sollte und muss aus meiner Sicht die Ambition sein, auch der nächsten Bundesregierung: Zu sagen, es gibt drei Länder, wo Technologien die Basis für zukünftiges Wachstum sind und das sind die USA, das ist China und das ist die Bundesrepublik Deutschland“.

Der „Prozessgesteuerte Ansatz“ steht jedenfalls bereit, um diese Ambitionen Wirklichkeit werden zu lassen!

Podcast über Prozessmanagement, PDA und PiDiArtify

14 Tage nach Start der PiDiArtify-Initiative hatte ich in dem Podcast WinDig erstmalig Gelegenheit, über die Hintergründe meiner Initiative zu sprechen. Darüber hinaus ging es in dem Gespräch aber auch um Prozessmanagement im Allgemeinen, um die Prozessautomatisierung, (natürlich) um den Prozessgesteuerten Ansatz und um die Frage, wie die Prozessautomatisierung wohl am besten zu bewerkstelligen sei. Abgerundet wird die Folge mit meiner Einschätzung zu Process Mining und den durchaus negativen Auswirkungen der Prozessautomatisierung auf die Belegschaft eines Unternehmens. Abrufbar ist diese Folge mit dem Titel „Geschäftsprozesse: What’s Next?“ auf den Plattformen von Spotify und PodBean unter folgenden Links:

Spotify: https://open.spotify.com/episode/65BMjPNjUSgKC6AVAI60d6?si=QY5s5JqmTpGR9tXKjYRufw&dl_branch=1

PodBean: https://windig.podbean.com/e/windig_-11-geschaftsprozesse-whats-next/

Ich wünsche viel Spaß beim Anhören!

Process Mining und kein Ende

Das Thema „Process Mining“ (PM) lässt mich einfach nicht los, wie schon mein kritischer Artikel über diese Technologie gezeigt hat und der eine Vielzahl positiver Reaktionen hervorrief. Der Anlass meines heutigen Blog-Beitrags ist die Veröffentlichung eines Handelsblatt-Podcasts. Unter der Überschrift Celonis-Chef Nominacher: „Es geht darum, aus Datenmengen Sinn zu machen“ wird Celonis-Mitbegründer Bastian Nominacher zu den Werdegang seines Unternehmens und dessen Produkte befragt (Podcast auf Spotify anhören). Grundsätzlich freue ich mich natürlich über die positive Entwicklung eines deutschen Unternehmens, das auch im internationalen Wettbewerb Erfolge feiern kann. Dieser Siegeszug sei dem Münchener Unternehmen von ganzen Herzen gegönnt.

Allerdings störe ich mich nach wie vor an der Process Mining-Werbung von den Unternehmen, die Process Mining im Allgemeinen und die Software von Celonis im Speziellen einsetzen. Mein Kritikpunkt setzt bei den euphorischen Hurra-Meldungen an, die diese Unternehmen in schöner Regelmäßigkeit veröffentlichen. Es geht immer darum, wie erfolgreich sie ihre Prozesse aufgrund des Einsatzes von Process Mining-Software verbessern konnten. Was mich daran konkret stört, möchte ich an einer Aussage von Bastian Nominacher aus dem angesprochenen Podcast verdeutlichen. Ich beziehe mich hier auf Minute 11:02 des Podcasts, in der Bastian Nominacher die Funktionsweise von Process Mining kurz erläutert (bis Minute 11:33). Er sagt:

„Jeder dieser Schritte passiert IT-Systeme und dort entstehen diese Spuren. Und es ist genau das, was wir eigentlich nutzbar machen bei uns bei Celonis: Diese Masse von Daten, das sind sogenannte Zeitstempel oder Timestamps, für die Unternehmen erst mal sichtbar zu machen: Wie wird eigentlich gearbeitet? Und da gibt es oft ganz große Überraschungen und da natürlich auch basierend darauf Vorschläge zu machen, wie kann ich meine Prozesse besser aufsetzen, wie kann ich effizienter arbeiten, wie kann ich vermeiden, dass Mitarbeiter unnötige Mehrarbeiten haben oder dass einfach Kunden zu spät beliefert werden.“

An dieser kurzen Sequenz stören mich konkret drei Punkte:

  1. Es kann von Process Mining-Software nur das an Prozessschritten visualisiert werden, wozu es auch entsprechende Einträge mit Zeitstempeln in den beteiligten Systemen gibt. Aber es wird in den Systemen beileibe nicht alles mitprotokolliert. Hier tappen Nutzer von Process Mining-Software nach wie vor im Dunkeln. Was da wohl noch für Überraschungen lauern?
  2. Die „großen Überraschungen“, von denen Bastian Nominacher spricht: Ich finde diese Aussage erschreckend und macht mich sprachlos – ich kann es nicht oft genug wiederholen, weil die Aussage für mich so unfassbar ist. Sie bedeutet auf den Punkt gebracht, dass derartige Unternehmen ihr Geschäft schlicht und einfach nicht im Griff haben. Es darf doch in den Kernprozessen eines Unternehmens keine Überraschungen geben! Als verantwortlicher Manager muss ich „meinen Laden“ doch kennen und wissen, was wann wo abläuft. Ich kann nur überrascht werden, wenn ich keinen Durchblick habe. Wie gesagt, ich spreche hier nicht von irgendwelchen unbedeutenden Prozessen, sondern von denen, in denen sich das Unternehmen von der Konkurrenz unterscheiden möchte und bei denen es sich Wettbewerbsvorteile erarbeiten könnte. Der Einsatz von PM-Software und das Marketing dafür sendet also eine höchst zweifelhafte „Werbebotschaft“ an den Markt. Würden Sie einem solchen Unternehmen vertrauen? Warum diese Unternehmen dennoch massenhaft und völlig ungeniert für beispielsweise Celonis werben, ist mir ein völliges Rätsel.
  3. Die Celonis-Software bietet Vorschläge zur Verbesserung der erkannten Schwachpunkte an. Das ist sicherlich ein nettes Feature, adressiert am Ende des Tages aber „nur“ die evolutionäre Innovation, nicht aber die für Unternehmen und für deren digitale Transformationen viel wichtigere disruptive Innovation (zur Unterscheidung und insbesondere die Bedeutung der beiden Innovationsarten, siehe meinen Artikel über das Innovator’s Dilemma). Es wird bei den betroffenen Prozessen mehr oder weniger punktuell optimiert. Das ist für ein Unternehmen, dass sich den Herausforderungen der digitalen Transformation stellen muss, eindeutig zu wenig!

Wie ich in meinem Artikel zu Process Mining schon schrieb, verfolge ich mit dem Prozessgesteuerten Ansatz hingegen ein ganz anderes Ziel, nämlich Process Mining-Software gänzlich überflüssig werden zu lassen. Denn explizit auf BPMN-Basis modellierte und ausgeführte Prozesse brauchen kein Process Mining.

Außerdem werden durch derartige explizite Modelle auch wirklich sämtliche Prozessdetails aufgedeckt, wovon Process Mining, wie unter Punkt 1 erläutert, nur träumen kann. Da bleibt keine Lücke unentdeckt.

Last but not least steht der Prozessgesteuerte Ansatz für die effiziente Implementierung nicht nur von evolutionären, sondern eben auch von disruptiven Innovationen. Er bietet Unternehmen also einen ganzheitlicheren Lösungsansatz, als dies Process Mining jemals leisten könnte.

Sämtliche Kritikpunkte werden durch den Prozessgesteuerten Ansatz also entschärft. Worauf warten Sie also noch?

Prof. Scheer: „Die Innovationskraft liegt in den Prozessen!“

Für die Vorbereitung des neuen Wintersemesters stolpert man hin und wieder über die eine oder andere Perle. Eine dieser Perlen ist ein sehr empfehlenswertes Interview mit Prof. Scheer aus dem Jahre 2013 (!!!) über Trends im Geschäftsprozessmanagement. Es wurde auf YouTube unter https://www.youtube.com/watch?v=XU69q7pZh0Y veröffentlicht. Ich fand die Aussagen des Interviews so interessant und vor allem zeitlos, dass ich den Link auch hier in meinem Blog mit Ihnen teilen möchte.

Die für mich wesentlichen Aussagen des Videos lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Prozessinnovationen bewegen ganze Branchen (z.B. Industrie 4.0, Handel mit neuen Logistikprozessen, Banken); Dienstleister bieten jetzt auch Produkte an und umgekehrt.
  2. Viele Technologieänderungen finden gleichzeitig statt (z.B. KI, Big Data, Analytics, Mobile, Cloud, 3D-Druck, Blockchain, IoT,…). Daraus resultieren neue Geschäftsmodelle, die entweder durch Prozesse begleitet werden oder bei denen Prozesse selbst Bestandteile der Lösungen bzw. Produkte sind!
  3. Wir können einen Paradigmenwechsel im Geschäftsprozessmanagement beobachten: Weg von der Standardisierung/Optimierung von Prozessen sowie der Effizienzsteigerung durch Prozesse, hin zur Individualisierung/ Flexibilisierung/Vereinfachung von Prozessen. Weg von der unterstützenden Funktion von Prozessen, stattdessen das Eingehen von Prozesse in die Produkte –> Prozesse werden wettbewerbsentscheidend! Die Innovationskraft liegt in den Prozessen!
  4. Folgerung 1: Produkt- bzw. Dienstleistungsinnovationen und Prozessinnovationen gehen Hand in Hand! Prozessmanagement wird Teil der Produktentwicklung!
  5. Folgerung 2: Prozessmanagement muss kontinuierlich und in allen Bereichen eines Unternehmens betrieben werden, da Prozesse Bestandteile des Geschäftsmodells geworden sind.

Ich bin mir ziemlich sicher: Viele Unternehmen verstehen diese Trends noch immer nicht, sind sich weder der Konsequenzen diese Aussagen bewusst noch wissen sie, wie sie damit umzugehen haben! Umso wertvoller wird dadurch der „Prozessgesteuerte Ansatz“, der die angesprochene Innovationskraft der Prozesse effizient auf die Straße bringt!

Mein Interview in der Computerwoche

Es ergeht wahrscheinlich vielen Menschen wie mir: Man sucht etwas im Haus und stolpert dabei über Dinge, an die man schon lange nicht mehr gedacht hat, über die man sich beim Auffinden aber wieder richtig freut. So ist es mir unlängst bei einer Recherche zu Prozessen im Internet ergangen. Fand ich dabei doch ein längst in Vergessenheit geratenes Interview, dass ich anlässlich der Veröffentlichung meines Buches Prozessgesteuerte Anwendungen mit BPMN der Computerwoche gab. Das Interview fand bereits 2014 (!!!) statt, allerdings war ich selbst erstaunt darüber, wie zeitlos doch die damals gemachten Aussagen auch heute noch sind. Schauen Sie doch selbst einmal vorbei. Die Computerwoche veröffentlichte das Interview unter der Überschrift Der Fachprozess bestimmt die Applikationsentwicklung. Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre!