Nun ist mein Buch „Prozessgesteuerte Anwendungen entwickeln und ausführen mit BPMN“ wirklich schon eine Weile auf dem Markt und man könnte meinen, es sei schon alles über das Buch gesagt und geschrieben worden. Doch was und vor allem wie mein Leser Michael Sost das Buch sieht, hat selbst mich überrascht und zutiefst berührt. Er hat den Wert des Prozessgesteuerten Ansatzes gerade für die heutige Zeit der digitalen Transformation so treffend in nur wenigen Worten zusammengefasst, wie ich es zumindest zuvor noch nicht gelesen habe.
Von daher möchte ich Euch diese Rezension nicht vorenthalten und habe sie nach Rücksprache mit Hrn. Sost im Folgenden veröffentlicht. Ich bedanke mich recht herzlich bei Hrn. Sost und schließe meinen Beitrag hier mit den beiden Sätzen, die auch die Rezension beenden:
„Wenn uns die Leistungsfähigkeit unserer Industrie, aber auch der öffentlichen Verwaltung, wichtig ist, müssen wir jetzt gegensteuern. Mit dem Prozessgesteuerten Ansatz haben wir alle Mittel in der Hand, um uns genau dieser Herausforderung stellen zu können.„
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Rezension „Prozessgesteuerte Anwendungen entwickeln und ausführen mit BPMN“
Michael Sost
Das Thema Prozessgesteuerte Anwendungen entwickeln und ausführen mit BPMN hat mich gepackt. Ich bin schon viele Jahre in der IT unterwegs, weniger als Programmierer, sondern eher als Projektentwickler, aber mit dem Ansatz von Volker Stiehl bin ich endlich auf das gestoßen, was ich gesucht habe (wenn ich nur gewusst hätte, was ich suche!).
Vorweg möchte ich gleich erwähnen, dass das Buch zwar schon 2012 erschienen ist, aber immer noch hochaktuell ist. Gerade, wenn Sie kein Systementwickler sind, sondern ein Wirtschaftsingenieur, der sich intensiv mit dem IT-Business-Alignment beschäftigt, sollten sie das Buch lesen. Sie werden es nicht bereuen, denn der große Vorteil einer grafischen Notation liegt ja genau in der schnellen Erfassbarkeit des beschriebenen Sachverhalts.
Ich habe durch die BPMN, die Herr Stiehl ausführlich in seinem Buch verwendet, endlich umfassend verstanden, was ein Entwickler tut und vor welchen Aufgaben ein Unternehmen steht, das sich neuen Wettbewerbsbedingungen durch die digitale Transformation stellen muss. Im Übrigen schaffe ich es auch, über die BPMN und dem Prozessgesteuerten Ansatz den Studierenden (der Betriebswirtschaft) das Thema Betriebliche Informationssysteme und ihre Rolle in einem kompetitiven Umfeld verständlich zu erklären.
Kommen wir zu dem Kern des process-driven approach. Volker Stiehl schlägt eine strenge Trennung zwischen der Fachlichkeit eines Geschäftsprozesses und den systemintegrativen Aufgaben vor. Das klingt erst einmal ziemlich banal, hat aber in letzter Konsequenz enorme Auswirkungen für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Durch die in den letzten Jahren etwas unglücklichen IT-Investitionen sind in den unterschiedlichsten Organisationen häufig nur mühsam zu wartende Infrastrukturen entstanden.
In einer immer dynamischeren Wettbewerbsumgebung kann die schlechte Wartbarkeit der Systeme und ihrer Schnittstellen zu einem echten Problem werden. Die Fähigkeit eines Unternehmens seine Softwareumgebung flexibel und effizient auf neue Rahmenbedingungen anzupassen, steht heute in direktem Zusammenhang mit einem hohen Ertrag auf das investierte Kapital.
Insbesondere die Prozessinnovationen sind die Basis für den gewünschten Vorsprung vor der Konkurrenz. Genau an dieser Stelle kann der process-driven approach seine volle Wirkung entfalten. Die Prozessinnovation kann schlackefrei mit der BPMN modelliert und mit den Business-Experten diskutiert werden. Die Systemintegration zu den Backend-Systemen wird anschließend mit den IT-Experten diskutiert, aber in einer separierten Schicht. Da beide Schichten mit der BPMN modelliert und dokumentiert(!) werden, entsteht ein Begegnungsraum, wo sich der Business- mit dem IT-Experten ohne zusätzliche Übersetzung abstimmen kann.
Die BPMN ist ein echter Meilenstein in der langen Suche nach einer gemeinsamen Sprache zwischen IT und Business. Aber erst mit dem Prozessgesteuerten Ansatz kann sie ihr volles Potenzial im Sinne einer nachhaltigen digitalen Transformation entfalten. Volker Stiehl spricht in seinem Blog (siehe https://volkerstiehl.de) häufig von technischen Schulden, die man sich durch schlecht konzipierte Software sukzessive aufbaut.
Wenn uns die Leistungsfähigkeit unserer Industrie, aber auch der öffentlichen Verwaltung, wichtig ist, müssen wir jetzt gegensteuern. Mit dem Prozessgesteuerten Ansatz haben wir alle Mittel in der Hand, um uns genau dieser Herausforderung stellen zu können.