Nicht beherrschte Prozesse: Betrug bei Corona-Hilfen

Die Schlagzeilen machen einen sprachlos! Sie haben es sicherlich auch gelesen: In Berlin begann der erste Prozess (diesmal ein juristischer Prozess 😉 ) wegen Betrügereien rund um die Corona-Soforthilfen (siehe z.B. Artikel in der Süddeutschen oder in der FAZ).

Die FAZ-Autorin Julia Schaaf titel wie folgt: „Eine Art Goldgräberstimmung breitete sich aus. Was sind das für Leute, die ohne existentielle Not Corona-Hilfen beantragt haben?“

Die Verteidigung des Angeklagten argumentiert wie folgt: „Wo es einem allzu leicht gemacht werde, illegal an Geld zu kommen, wiegt die Schuld vielleicht nicht ganz so schwer.“

Man fasst es kaum, wenn man derartige Zeilen liest. Das letzte Zitat bringt es aber auf den Punkt: Schnell zusammengeschusterte Prozesse ohne jegliche Überprüfungen (wie kann es sein, dass nicht existierende Firmen Hilfen bekommen konnten?) laden zum Betrug ein. Es ist abermals ein Beispiel für ein Unternehmen (in diesem Fall die Investitionsbank Berlin (IBB)), das seine Prozesse nicht beherrscht – mit noch nicht absehbaren Folgekosten auch für die Allgemeinheit. Man kann die Ausreden der IBB-Verantwortlichen förmlich schon hören: „Wir standen unter hohem Druck und die Gelder mussten schnell fließen. Wir hatten nicht genügend Zeit… Uns standen nicht genügend Informationen zur Verfügung, usw. usw.“ Man kann nur verzweifeln…